Bei einer DNA-Trachtanalyse ist der Anteil der Nadelbaumarten in Waldhonig gering – gerade mal ein paar wenige Prozent – oder es scheint überhaupt jede Spur zu fehlen. Wie kommt das?
Warum habe ich in einem Waldhonig kaum eine Spur von Tanne oder Fichte drin?
Die Erklärung liegt in der Analyse: Unser molekulares Werkzeug ist so eingestellt, dass gezielt Pflanzen-DNA nachgewiesen wird. Der überwiegende Teil dieser DNA stammt von Pollen, den die Biene über den Nektar aufnimmt und in den Honig abgibt. Ein wenig davon stammt auch von mikroskopisch kleinen Pflanzenpartikeln, die ebenfalls eingetragen werden können.
Bei Waldhonig gelangt das „Signal der Pflanze“ erst in die Blattlaus und damit in den Honigtau – jenen Überschuss (v.a. Zuckersaft), den die Laus am Hinterleibsende abgibt. Der Pflanzensaft, den die Blattläuse aufsaugen, ist reich an Zucker aber arm an der DNA der Pflanzen. Diese wenige DNA nimmt dann die Biene mit dem Honigtau auf und von dort gelangt die bereits sehr verdünnte Pflanzen-DNA in noch geringeren Spuren in den Honig. Dieses Pflanzensignal wird damit stärker verdünnt als jenes direkt von Blütenpollen im Honig. Daher ist das Signal der Bäume, an denen die Blattläuse gesaugt haben, vergleichbar sehr schwach zu den Blüten von denen Pollen mit dem Nektar eingetragen wurden.
Um das Signal der Waldbäume besser zu erfassen, müsste man das Werkzeug umstellen, sodass es unmittelbar auf die DNA der Blattläuse abzielt. Denn man kann die DNA der Pflanzensaugendenen Insekten genausogut wie jene der Blütenpollen nachweisen – nur eben mit einem anderen „Zielfernrohr“.
Blattläuse sind wirtsspezifisch – also jede Blattlausart saugt nur an einer bestimmten Baumart. So lässt sich durch den Nachweis der Blattlaus der Baum, von dem ursprünglich der Honigtau stammt, eindeutig identifizieren.
Was Sie aktuell in Ihrem Honigprofil sehen, sind die Blüten, welche besucht wurden, die an den Waldrändern und im Wald befinden. Eine DNA-Trachtanalyse von Waldhonig bieten wir derzeit noch nicht an, sind aber intensiv daran, auch hier ein entsprechendes Angebot zu entwickeln.
Hier sehen Sie ein Beispiel aus einer Studie, in der die Grüne Tannenhoniglaus und die Bläulingszikade nachgewiesen wurden. Sie möchten es ganz genau wissen? Dann lesen Sie hier